Willkommen beim Panhard-Club Deutschland

Panhard PL 17

   



Panhard 17 b

   



Panhard 17 b Break

 



Panhard PL 17 Cabriolet

 



Der PL17 (später nur noch 17) wurde 1959 von Panhard vorgestellt. Vorangegangen waren zurück gehende Verkaufszahlen des Dyna Z. Dieser 1954 revolutionäre Wagen war durch die Umstellung auf Stahlkarosserien, mangelnde Qualität und den wechselnden Geschmack der Kundschaft nicht mehr zeitgemäß. Wurden zunächst sehr mutige Entwürfe, speziell auch im Innenraum angefertigt, ergab sich zum Schluss, nicht zuletzt auch aus Kostengründen, aus der Neuvorstellung nur ein großes Facelift. Der gesamte Fahrgastbereich blieb identisch, nur Front und Heck wurden stärker überarbeitet. Heraus kam ein Wagen, der nun dem Zeitgeschmack wieder näher kam. Der Kofferraum war nochmals gewachsen, die Front stärker konturiert und wuchtiger wirkend.
Der Name PL 17 wurde aus einer griffigen Formel abgeleitet: 5 (Steuer-)PS, 6 Plätze und 6 Liter-Verbrauch auf 100 km. Der Wagen wurde wieder in verschiedenen Ausführungen und 2 Motorisierungen angeboten: Normal und Tigre, dieser auch wieder mit der besonderen Tigre-Innenausstattung (die aber später wegfiel). Im Laufe der Jahre wurde das Programm ständig erweitert und Details verbessert oder verändert. Der erste Typ hatte die interne Bezeichnung L1, die Amerikaversion hieß L3. Das Cabrio der ersten Baureihe erhielt die eigene Bezeichnung L2, da es als 2-Sitzer stark von der Limousine abwich. Schon 1960 kamen größere Veränderungen, u.a. die „Selbstmördertüren” wurden geändert und öffneten sich nun „richtig” herum. Folglich erhielt der Wagen nun die interne Bezeichnung L4, zugleich wurde auch der Motor verbessert und hieß nunmehr M6 anstatt M5. Auch die Blinker waren von der A-Säule unter die Hauptscheinwerfer gewandert. Diese wurden in den folgenden Jahren noch zweimal geändert, so dass sich alleine daran schon die einzelnen Baujahre recht gut voneinander unterscheiden lassen.
Mit dem Baujahr 1963 kamen nochmals tiefgreifendere Veränderungen an Karosserie und Technik: Es kamen neue Blinker und Heckleuchten, zudem wurde das Dach etwas über die Heckscheibe gezogen. Der Motor wurde ebenfalls in kleinen Details verbessert. Das Reserverad wanderte unter die Motorhaube, was den Kofferraum nochmals deutlich vergrößerte. Zudem kam eine neue Bremsanlage zum Einsatz, die ihre Wirksamkeit zuvor am Typ CD beim 24 Stundenrennen von Le Mans unter Beweis gestellt hatte. Diese Typen erhielten die Bezeichnung L6 und L7 (für die Tigreausführung). In den noch folgenden Produktionsjahren wurden nur noch kleine Details geändert, so auch der Name: mit Einführung des Typ 24 wurde der PL17 auch in 17 umgetauft. Mit der endgültigen Fusion mit Citroën im Jahr 1965 wurde der Typ 17 eingestellt, was damit auch den Abschied auf Raten für Panhard bedeutete.
Neben der Limousine und dem schon erwähnten Cabrio wurde, wie schon beim Dyna Z, eine Pickup-Version mit verschiedener Auflastung geboten, später auch eine Kombiversion, die in Italien, wo der PL17 in Lizenz gefertigt werden sollte, entwickelt wurde.

Die heutige Situation:

Der PL 17 ist aufgrund der relativ großen Stückzahl, die gebaut wurde (er hatte auch die längste Bauzeit aller Nachkriegspanhards) die billigste Möglichkeit, einen Panhard zu erstehen. Zudem ist er längst nicht mehr so innovativ im Vergleich zu seinen direkten Konkurrenten, wie das sein Vorgänger Dyna Z mit der Vollalumimiumkarosserie war. Diese Gründe machen ihn damit aber zum idealen Einstiegsauto: günstiger Preis, recht gute Verfügbarkeit und einfachere Karosseriearbeiten. Wie bei allen Panhards sollte man beim ersten Blick auf Vollständigkeit achten, da Einzelteile nur schwer erhältlich sind. Es ist von großem Vorteil, wenn der Wagen noch angemeldet und gut fahrbereit ist. Bei längeren Standzeiten kommt man um eine Komplettdemontage des Motors nicht herum, da auch der 17, wie alle anderen Wagen, das Problem der verschlissenen Kurbelwellen hat. Diese sollte sorgfältig vermessen werden. Eine gute gebrauchte Kurbelwelle wird mit ca. 400,- € gehandelt, neue tauchen gewöhnlich nicht mehr auf. Es wird aber von verschiedenen Clubs an Reparaturmöglichkeiten gearbeitet. Die Auspuffanlagen rosten gerne komplett weg. Es gibt Nachbauten aus Edelstahl oder in Stahlblech. Der Dynamicclub bietet solche Nachbauten mittlerweile an. Originalteile sollten, wenn möglich, verzinkt werden, für den Endtopf kann man notfalls auch Spenderteile aus Fremdfabrikaten unterbringen. Der TÜV ist in diesem Fall recht gnädig. Ebenfalls für Verschleiß anfällig ist das Getriebe, da die Synchronisierung unterdimensioniert ist. Meist sind erster Gang und Rückwärtsgang verschlissen, Ersatz gibt es für Geld und gute Worte noch vereinzelt. Die Elektrik, die ohne Sicherungen auskommen muss, sollte ebenfalls in Augenschein genommen werden, insbesondere die Isolierung. Auch die Antriebswellen kommen häufig an die Grenzen des Verschleißes, was sich meist durch ein Klacken in Kurven ankündigt. Regelmäßiges Nachschmieren ist hier absolute Pflicht. Gleiches gilt für die übrigen Achsteile, für die es auch einzelne Teile wieder neu gibt. Die Bremsen sind verhältnismäßig unproblematisch, es gibt auch noch Beläge und, was wichtig ist, neue Bremsschläuche (lediglich 3), die unbedingt getauscht werden sollten. Auch die Radbremszylinder sind alle als Neuteile erhältlich.
Die Karosserie hat an verschiedenen Stellen Schwachpunkte: Neben den Schwellern und den Blechen über der Aufhängung der Vorderachse neigen auch die Aufnahmen der hinteren Stoßdämpfer zu Rissen. Der Boden und selbst die Säulen sind nicht immer vom Lochfraß verschont. Auch die hinteren Seitenwände neigen zu großflächigem Gammel, was viel Arbeit für einen guten Karosseriebauer bedeutet. Freude bereiten hingegen die Zierteile und die Stoßstangen: Da sie aus Aluminium sind, ist eine Aufarbeitung recht einfach und der Galvaniseur bleibt arbeitslos. Bei der Innenausstattung gibt es außer den Teppichen nicht Neues. Die spätere, teure Relmax-Ausstattung lässt sich beim Sattler wieder herstellen, die einfacheren leider nicht, da es die entsprechenden Kunstlederdekore nicht mehr gibt. Gleiches gilt für die Säulenteile, den Dachhimmel und die Türdichtungen aus Textil. Hier sollte unbedingt auf guten Zustand und Vollständigkeit geachtet werden.